WHO und traditionelle Medizin
- Stefanie Greifzu (M.A.) - FirewalkBerlin
- 8. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 9 Stunden

Auf der 77. Weltgesundheitsversammlung hat die WHO Anfang Mai 2025 die "Global Traditional Medicine Strategy 2025–2034" beschlossen.
Ziel: traditionelle, komplementäre und integrative Medizin (TCIM) als validen und nachhaltigen Bestandteil globaler Gesundheitssysteme zu etablierenselfcarefederation.org+13apps.who.int+13linkedin.com+13.
Konkret sollen bis 2034 vier Kernziele erreicht werden:
Evidenz schaffen – Forschung und Daten stärken
Regulierung etablieren – Sicherheit bei Anwendungen und Produkten
Integration in Gesundheitssysteme – vom Primärbereich bis zur Palliativmedizin
Cross-Sector-Kooperation – One Health, SDGs, indigenes und kulturelles Wissen
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Neun Leitprinzipien führen dabei: von Evidenz‑ und Menschenzentrierung über Nachhaltigkeit und kulturelle Sensibilität bis hin zu Gesundheitskompetenz.
Warum ist das wichtig?
Globale Realität anerkennen: Rund 40 % der pharmazeutischen Wirkstoffe stammen aus traditionellen Heilmethoden healthpolicy-watch.news.
Indigenes Wissen sichern: WHO will indigene Heiltraditionen schützen und honoriereneconomictimes.indiatimes.com+2cdn.who.int+2cam-europe.eu+2.
Kleine, gezielte Forschung anstoßen: Wo Evidenz fehlt – etwa bei Kräutertherapien – rückt Forschung in den Fokus.
Kritiker und Risiken
Wissenschaftlicher Anspruch vs. Heiltradition: Während EU und Schweiz betonen, dass “vage” Tradition nicht automatisch in moderne Systeme eingelassen werden dürfe economictimes.indiatimes.com, warnen zivilgesellschaftliche Gruppen vor einer Dominanz westlicher Evidenzkriterien über indigene epistemische Modelle .
Finanzierungsproblem: WHO hat kein eigenes Budget für TCIM erhöht – es liegt an den Mitgliedstaaten, Mittel bereitzustellen iucn.nl+7healthpolicy-watch.news+7paho.org+7.
Nachhaltigkeitskonflikt: NGOs kritisieren, dass die Strategie die Nutzung bedrohter Tierarten in Heilmitteln nicht explizit verbietet.
Was bedeutet das für Deutschland?
Unser Gesundheitssystem – hochmodern, aber teuer, fragmentiert und wenig menschorientiert. Die WHO-Strategie liefert konkrete Impulse:
Nicht mehr Geld, sondern bessere Verteilung: Mehr Wirkung – human, ökologisch, ökonomisch.
Evaluierte Integration: Nur TCIM-Verfahren mit validierter Wirkung sollten formal in Reha, Primärversorgung oder Prävention aufgenommen werden.
Gesundheitskompetenz stärken: Menschen müssen befähigt werden, informierte Entscheidungen über TCIM zu treffen – Stichwort Shared Decision Making.
Strikte Regulierung: Von Produktsicherheit bis zu Praxisausbildung, Diagnostik, Haftung.
Unsere Vision bei Firewalk Berlin
Für uns ist die WHO-Strategie ein klarer Rückenwind:
Wir stehen für menschenzentrierte Heilräume, in denen Körper, Geist und Kultur verbunden sind.
Wir praktizieren Achtsamkeit, Bewegung, Rituale – sinnstiftende Elemente, die jenseits rein biomedizinischer Parameter wirken.
Wir sind bereit, Evidenzwissen zu schaffen: durch systematische Reflexion, Selbstversuche, Kooperation mit Forschung und Evaluation.
Wir stehen für eine nachhaltige und ethische Praxis (z. B. bei Kräutern), sensibel gegenüber Gesundheitstraditionen.
Aber: Es braucht mehr als uns. Deutschland sollte:
TCIM-Forschung fördern (z. B. Förderprogramme, Hochschulen)
Regulierung schaffen (Leitfäden, Ausbildung)
Systeme öffnen (Reha‑, Präventionsprogramme, Ämter)
Den Menschen ernst nehmen: inkl. Kultursensibilität und Gesundheitskompetenz
Fortschritt beginnt hier mit Dir
Teilen hilft – lass uns den Dialog befeuern!
Unterstützen ist möglich – Petitionen, parlamentarische Debatten, Zusammenarbeit mit Krankenkassen initiieren.
Gemeinsam weitergehen – denn es geht nicht um mehr, sondern um besser. Und ja: Das System und die Ressourcen sind da.
Danke, dass du diesen Impuls mitträgt und verbreitest – mit Herz und Verstand.
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